Heute ist Hermsdorf, in der Magdeburger Börde
ca. 10 km nordwestlich von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt
Magdeburg gelegen, ein zur Einheitsgemeinde Hohe
Börde gehörendes Dorf im Landkreis Börde.
Das
in gelb(gold)/grün gehaltene Wappen (das Wappen
ganz oben links entstammt meiner Phantasie, das eigentliche
Hermsdorfer Wappen dort darzustellen wurde mir von der Einheitsgemeinde
Hohe Börde nicht gestattet) zeigt eine grüne Linde auf einem
grünen, mit einem aus dem unteren Schildrand wachsenden goldenen
Speichenrad belegten Dreiberg. Wahrscheinlich die Dorflinde
mit dem Hinweis auf die zur Umgebung erhöhte Lage des Ortes.
Dem Speichenrad werden in der Wappenkunde verschiedene Bedeutungen
zugeordnet. Es könnte auf die verkehrsgünstige Lage hindeuten.
Das Wappen wurde am 21. Oktober 1996 durch das Regierungspräsidium
Magdeburg genehmigt.
Der
Dorfkern mit dem "Stein", einem großen Findling, der
vermutlich früher als Gerichts- und Opferplatz diente. Der Stein
zeigt Spuren der Bearbeitung, besonders deutlich eine Vertiefung
an der Oberseite. Ob der Stein schon immer an dieser Stelle
lag, ist nicht sicher, aber nahe liegend. Der Sage nach
soll ihn ein Riese aus seinem Schuh geschüttelt haben. Wer weiß.
Wahrscheinlich ist er aber doch während der letzten Eiszeit
aus Skandinavien hier her gelangt. Von diesem Platz gehen Wege
in alle vier Himmelsrichtungen.
Am Stein
2004
Zur Bundesstraße 1, die Braunschweig
mit Magdeburg verbindet, sind es in südlicher Richtung ca.
3 km. Die Anschlußstelle Irxleben (67) der Bundesautobahn
2 ist ca. 2 km entfernt. Hermsdorf ist
an das Netz der Ohrebus Verkehrsgesellschaft mbH angeschlossen
und somit relativ gut erreichbar.
Fahrplanauskunft INSA.
Einen Eisenbahnanschluß
hat Hermsdorf nie besessen. Die Bahnstecke Magdeburg-Braunschweig
mit dem nächstgelegenen Bahnhof Niederndodeleben verläuft
etwa sieben Kilometer südlich in Ost-West-Richtung. Eine weitere
Bahnstrecke in der näheren Umgebung (Haldensleben–Eilsleben
mit Halt fünf Kilometer westlich bei Schackensleben) wurde
am 22. Dezember 2000 stillgelegt. Der Verlauf der Strecke
war auffallend kurvenreich, da sie vorrangig die damals bestehenden
Zuckerfabriken bedienen sollte. An vielen Stellen finden sich
noch Reste und Hinweise auf die Stecke. Zum Mittellandkanal
sind es in nördlicher Richtung etwa acht Kilometer.
In
den vergangenen Jahren sind ein Einkaufszentrum
(Elbepark) und mehrere Wohngebiete (Alte Mühle, Lindenplatz,
Gersdorfer Straße) entstanden. Einige Unternehmen haben sich
am Ort und in zwei Gewerbegebieten angesiedelt.
Hermsdorf verfügt über die Börde-Grundschule,
einen Kindergarten, einen Zahn- und einen Allgemeinarzt, eine
Apotheke (im Einkaufszentrum),
eine Freiwillige Feuerwehr, einen
Sportplatz, mehrere Vereine (Förderverein "Kirche Hermsdorf"
e.V., Sport, Kleingarten,
Skat), eine Jagdgenossenschaft, aber leider über keine Gaststätte
mehr.
Statistische Daten
Höhe: durchschnittlich ca. 130 m (Wohngebiet Gersdorfer Straße
teilweise deutlich weniger)
Höchster Punkt 138 m ü. NN
Koordinaten: 52.11° Nord, 11.29° Ost
Fläche: 7,55 km² Einwohner: ca. 1.600
Einwohnerdichte: ca. 220 Einwohner/km²
Postleitzahl: 39326 (1965 bis 1993: 3211)
Telefon-Vorwahl: 039206
Kfz-Kennzeichen: zunächst WMS (Landkreis Wolmirstedt),
dann OK (Ohrekreis), seit
01.11.2007 BK (Landkreis Börde). Inzwischen
können wir uns fast Alles kaufen.
Nordöstlich von Hermsdorf fällt die Hochfläche der Magdeburger
Börde, die Hohe Börde, mit einem markanten
Steilhang in die Niedere Börde
ab. Hermsdorf liegt direkt an der größten Einbuchtung
des Randes der Hohen Börde, dem Gersdorfer Kessel.
Zwischen Hermsdorf und Gersdorf fällt das Gelände auf
knapp 3 Kilometern rund 70 Meter ab. Wegen seiner Schönheit
und landschaftlichen Besonderheit wurde dieses Gebiet
zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.
Die
Hohe Börde gab ihren Namen der Einheitsgemeinde
Hohe Börde, die am 1. Januar 2010 aus der Verwaltungsgemeinschaft
Hohe Börde mit den Gemeinden Ackendorf, Bebertal, Eichenbarleben,
Groß Santersleben, Hermsdorf, Hohenwarsleben, Irxleben,
Niederndodeleben, Nordgermersleben, Ochtmersleben, Schackensleben
und Wellen gebildet wurde. Die Gemeinden Bornstedt und
Rottmersleben, die sich
gegen die Eingemeindung aussprachen, wurden zunächst
durch die Einheitsgemeinde Hohe Börde mit verwaltet, per
1. September 2010 dann der Einheitsgemeinde zwangsweise zugeordnet.
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Wappen der Einheitsgemeinde
Hohe Börde
Die Lage über der tiefer
liegenden, vor rund 500.000 Jahren entstandenen eiszeitlichen
Flutrinne bietet in östlicher Richtung einen Panoramablick
von der riesigen Abraumhalde des Kaliwerkes in Zielitz
über Wolmirstedt und den Magdeburger Norden. Nach Westen
ist die Magdeburger/Halberstädter Börde und bei guter
Sicht am Horizont der
Brocken,
mit 1142 m über n.N. die höchste Erhebung des Harzes,
zu erkennen.
Blick Richtung Norden in den Gersdorfer Kessel
2004
Blick Richtung Osten (nördliches Magdeburg) in den
Gersdorfer Kessel
Oktober 2007
Das Landschaftsschutzgebiet mit seinen von alten Baumreihen,
naturnahen Gehölzen, Kleingewässern und noch vereinzelt
existierenden Trockenrasenflächen unterbrochenen Äckern
bietet sich für Wanderungen und Radtouren in reizvoller
Umgebung an. Der Nordost-Rand der Hohen Börde wird durch
mehrere in der Eiszeit entstandene, meist bewaldete Erhebungen
geprägt.
Einige seien hier genannt:
Großer
Wartberg - mit 146 m höchste Erhebung der
Magdeburger Börde westlich von Magdeburg an der Straße
zwischen Irxleben und Niederndodeleben mit der 1910 erbauten
Bismarkwarte. Zu Zeiten der DDR befanden sich auf dem
Berg Funkanlagen der sowjetischen Armee und eine Müllkippe.
1993 gründete sich der Verein „Naturfreunde Wartberg“,
der die Spuren der früheren militärischen Nutzung weitgehend
beseitigte und die Müllkippe sanierte. Inzwischen ist
der Berg ein schönes Ausflugsziel.
Großer Wartberg mit Bismarkwarte
2006 Quelle: Wikipedia
Drömseberg
- 135 m hoch und Teufelsberg - 121m,
zwischen Hermsdorf und Gutenswegen am Gersdorfer
Kessel gelegen. Archäologische Funde belegen die Bedeutung
des Gersdorfer Kessels in der vorchristlichen Zeit als
Kult- und Opferstätte. Am Teufelsberg liefen früher mehrere
wichtige Wege zusammen. Am Dröms, einer südlich des Drömseberges
gelegenen Quelle, befand sich ein bearbeiteter Findling,
der allerdings gesprengt und als Baumaterial verarbeitet
wurde. Seine Lage war so, daß man Handlungen an ihm von
den an drei Seiten ansteigenden Hängen wie in einem Naturtheater
verfolgen konnte. Flurnamen wie Kreuzhoch, Markwuhne oder
Heiliger Stieg verweisen ebenfalls auf eine religiöse
Bedeutung des Gersdorfer Kessels
Felsenberg
- nahe der Straße zwischen Hohen- und Dahlenwarsleben,
107 m über NN. Im Mittelalter wurden hier, auf dem sogenannten
Billingshoch, Gerichtstage der Grafschaft Wolmirstedt
abgehalten. Der Felsenberg -früher auch Feltzenberg nach
einem mittelalterlichen Gutsbesitzer Feltz- wurde Mitte
des 19. Jahrhunderts wegen der schwierigen Bewirtschaftbarkeit
aufgeforstet. Etwa 1875 wurden ein Fachwerkhaus mit Fremdenzimmern
und Gaststätte sowie einer Gärtnerei erbaut. In der DDR
wurde das Gebäude als Jugendherberge genutzt. Um 1960
eröffnete im ehemaligen Tanzsaal eine Gaststätte, die
bis 1989/1990 Bestand hatte. Der letzte Pächter verließ
das Anwesen im Jahr 2000. Am 12. März 2002 wurde es bei
einem Brand völlig zerstört. Seine Blüte aus Ausflugsziel
erlebte der Felsenberg Mitte der 20er Jahre des letzten
Jahrhunderts. Heute sind kaum noch Spuren der ehemaligen Bebauung zu sehen, der schöne Blick vom Berg auf die nähere und weitere östliche Umgeburg ist zu empfehlen.
Die Landschaft im südlichen Teil der Niederen Börde
mit den Ortschaften Groß Ammensleben, Klein Ammensleben, Gutenswegen
und Dahlenwarsleben wird durch den Übergang von der Hohen
Börde zum Urstromtal der Elbe geprägt. Die Ortschaften Vahldorf,
Meseberg, Samswegen und Jersleben befinden sich links und rechts
des Flüßchens Ohre, welches dem ehemaligen Ohrekreis den Namen
gab. In Richtung Norden geht hier die Börde in die Colbitz/Letzlinger
Heide über.
Die Einheitsgemeinde Niedere Börde entstand
am 1. Januar 2004 aus den Gemeinden Dahlenwarsleben, Groß Ammensleben,
Gutenswegen, Jersleben, Klein Ammensleben, Meseberg, Samswegen
und Vahldorf. Im Jahr 2008 war kurzzeitig der Anschluß Hermsdorfs
an die Einheitsgemeinde Niedere Börde angedacht ... mehr
Wappen der Einheitsgemeinde
Niedere Börde
Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde mit ca. 7100 Einwohner ist seit April 2014 Stefan Müller. Die bisherige hauptamtliche Bürgermeisterin Erika Tholotowsky unterlag in einer Stichwahl. Der im Mai 2014
gewählte Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern. Der Verwaltungssitz der
Gemeinde befindet sich in Groß Ammensleben. Alle sieben weiteren
Ortschaften liegen sternförmig in einem Radius von maximal fünf
Kilometern um Groß Ammensleben.
Die fruchtbare Magdeburger Börde bildet die
zentrale Landschaft des Landes Sachsen-Anhalt innerhalb der
Region Elbe-Börde-Heide. Ihre Grenzen kann man meistens nicht
mit einer markanten Linie beschreiben. Lediglich im Westen
ist die Grenze zu Niedersachsen scharf. Im Nordwesten liegt
der Naturpark Drömling bei Oebisfelde. Nach Norden geht die
Börde bei der Kreisstadt Haldensleben in die ebenfalls zu
Sachsen-Anhalt gehörende Altmark über. Die Grenze wird oft
mit der Ohre oder der Colbitz-Letzlinger Heide angegeben.
Allerdings gehört der südlich der Ohre gelegene Flechtinger
Höhenzug nur bedingt zur Magdeburger Börde. Die östliche Grenze
wird meist mit der Elbe gezogen; jedoch zählen sich einige
Dörfer östlich von Magdeburg auch noch der Börde zugehörig.
Im Südosten geht die Börde in die Flußlandschaft des Biosphärenreservates
Mittlere Elbe über. Auch der Übergang in das südlich gelegene
Mansfelder Land ist nicht markant ausgeprägt. Im Südenwesten
befindet sich der Harz, wobei das unmittelbare Harzvorland
zum Teil auch aus der Börde ausgegliedert wird.
Hermsdorf
vom Gersdorfer Kessel
2004
Durch die Magdeburger Börde fließen die Flüsse
Aller, Bode, Ohre und Saale. Die heute waldarme Landschaft
ist flach-gewellt und besteht überwiegend aus unverfestigtem
Moränenmaterial der Saaleeiszeit. Vereinzelt tritt auch älteres
Festgestein zu Tage. Großflächig überlagert eine aufgewehte
Lößdecke die älteren Fest- und Lockergesteine.
Sie besitzt fruchtbare Böden (teilweise Schwarzerde),
auf denen vor allem Zuckerrüben- und Weizenanbau betrieben
wird. 1934 erhielt der Boden in der Gemeinde Eickendorf die
höchste Bodenwertzahl und gilt als
Vergleichsbasis für Deutschlands Böden. Der intensive Ackerbau
hat allerdings zu relativer Waldarmut geführt, da der fruchtbare
Boden selbst in Hanglagen genutzt wird.
Die Magdeburger Börde liegt im Regenschatten des Harzes und
ist daher eine der trockensten Gegenden Deutschlands (unter
500 mm Niederschlag/Jahr), allerdings nicht die wärmste (Jahresdurchschnittstemperatur
für Hermsdorf um 9°C) oder Sonnenschein-reichste.
In
der Magdeburger Börde wird oft noch Bördeplatt, ein elbostfälischer
Dialekt des Niederdeutschen, gesprochen oder doch zumindest
verstanden.
Einige Beispiele:
tweite (zweite), Katte (Katze), bruke (brauche), jifft
(gibt), meue (müde), teum (warten), Bollen (Zwiebeln),
eworrn (geworden), ehulpen (geholfen). Oppen Dorpe häbm
de mehrsten Lüe en Gaarn. (Auf dem Dorf haben die meisten
Leute einen Garten.)
Einige Sprichworte:
Ne Schuufkarre vull Glück hülpt better wie'n Wagen vull
Vorrstand.
De Düwel schitt allewiele oppen gröttsten Haupen.
Jedet Unglück söcht sien Brauder.
Krankheit kümmt to Pärd un geiht te Faute.
Up de Welt un von de Welt, dat kost Jeld.
Sönndags hinkt keen Jung.
Watt de Mudder bet an't Hartz geiht, geiht den Vader nich
mal bet an't Knie.
Bodenschätzung.
Ab 1934 gingen die 22,5 Hektar Acker der Witwe Haberhauffe aus
Eickendorf in die Geschichte ein. Denn damals wurde in der Gegend
mit dem besten Boden, der Magdeburger Börde, ein Ort gesucht,
der auch ökonomisch beste Bedingungen bot. Die Gemeide Eickendorf
hatte befestigte Straßen und einen Bahnhof. Dort suchte man
einen Hof, dessen Ackerflächen nicht weiter als einen Kilometer
entfernt waren und dessen Ausstattung dem Durchschnitt entsprach.
Gedenktafel in Eickendorf
Der "Reichsspitzenbetrieb der deutschen Landwirtschaft",
ein Gemüseanbaubetrieb, war gefunden. Mit einem Klimazuschlag
von vier Punkten wurde letztendlich die Ackerzahl 104 für die
Wirtschaftlichkeit des Bodens festgelegt. Seitdem muß sich jeder
andere Acker mit dem Eickendorfer Boden messen. Heute erinnert
eine Gedenktafel
an das historische Ereignis.
Preußischer
optischer Telegraf. Der Preußische optische Telegraf
war ein zwischen den Jahren 1832 und 1849 bestehendes telegrafisches
Kommunikationssystem zwischen Berlin und der Rheinprovinz, das
behörrdliche und militärische Nachrichten mittels optischer
Signale über eine Distanz von fast 550 Kilometern übermitteln
konnte. Die Telegrafenlinie bestand aus bis zu 62 Telegrafenstationen,
die mit Signalmasten ausgestattet waren, an denen jeweils sechs
mit Seilzügen zu bedienende Telegrafenarme angebracht waren.
Es wurde kein Wert auf den Anschluss von Städten an die Telegrafenlinie
gelegt, daher wurden viele Stationen außerhalb von Ortschaften,
an auf gute Fernsicht hin ausgewählten Punkten errichtet. Die
Stationen waren in der Regel mit zwei Telegrafisten besetzt,
die auch mit ihren Familien in dem Wohngebäude lebten. Die Grundstücke
waren so bemessen, daß die Familien sich selbst versorgen konnten.
Station 14 auf der Johanniskirche in Magdeburg
Wikipedia
Die Telegrafenstationen waren mit Fernrohren ausgerüstet, mit
denen Telegrafisten speziell codierte Informationen von einer
signalisierenden Station ablasen und sie unmittelbar an die
jeweils folgende weitergaben. Drei telegrafische Expeditionen
(Versandabteilungen) in Berlin, Köln (ab 1836) und Koblenz ermöglichten
die Aufnahme, Chiffrierung, Dechiffrierung und Ausgabe von Staatsdepeschen.
Die Anlage wurde durch die Einführung der elektrischen Telegrafie
überflüssig.
Ehemalige Telegrafenstationen nahe Hermsdorf
Station und Zustand
Standort
und Relation zu Hermsdorf
Bemerkungen
Station 14
(existiert nicht mehr)
Auf der Johanniskirche in der damaligen
Jacob- heute Jakobstraße in Magdeburg (Bild),
ca. 15 Kilometer südöstlich von Hermsdorf
Die Johanniskirche wurde
bei mehreren anglo-amerikanischen Bombenangriffen,
zuletzt am 16. Januar 1945, schwer beschädigt. Es
blieben lediglich die Außenmauern und Reste der
Türme stehen. Wieder aufgebaut wird sie als Festsaal
und Konzerthalle genutzt. Seit 2010 gibt eine Infotafel
an der Johanniskirche Auskunft über die Station
14 der Königlich-Preußischen Telegrafenlinie.
Station 15
(existiert nicht mehr)
Auf dem 135 Meter
hohen Fuchsberg südwestlich von Hohendodeleben,
ca. 10 Kilometer südlich von Hermsdorf.
"Sie korrespondiert
mit denen zu Magdeburg und Ampfurth"
Station 16
(besteht noch)
Auf dem Renaissanceschloß Ampfurth,
ca. 25 Kilometer südwestlich von Hermsdorf
Die Station ist nicht öffenlich zugänglich.
(Januar 2012)
Wie ging es vor über 30 Jahren beim Schlachtefest
in einem Bördedorf zu?
Schon
über ein Jahr hatte damals die Oma, sie war Jahrgang 1885, das
Ferkel im Stall mit Kartoffeln, Brot, Essensresten usw. gefüttert.
Das ließ sie sich auch im hohen Alter nicht nehmen.
Dann wurde der Schlachtetag im Dezember geplant. Der Fleischer
und der Trichinen-Beschauer wurden bestellt; Gewürze, zusätzliche
Wurstdärme gekauft und die Gläser sauber gewaschen. Die Wurstpresse,
Fleischwolf und die Holzmollen (Wannen zur kurzfristigen Aufbewahrung
des Geschlachteten) wurden ausgeliehen.
Am Schlachtetag ging es dann beizeiten am Morgen los. Bei der
Begrüßung fragte der Fleischer die Frauen, ob alles in Ordnung
sei!?! Danach ging er in den Stall, band dem Schwein einen Strick
um den Hals und holte es heraus. Das Schwein quiekte wie am
Spieß, obwohl es doch nichts wissen konnte. Dann war plötzlich
Ruhe, … wenn der Fleischer richtig getroffen hatte. Eine
wichtige Aufgabe war es jetzt, das Blut zu rühren, damit es
nicht klumpig wurde. Auch das hat immer die Oma gemacht. Später
wurde das Schwein auf eine Bank gelegt, mit heißem Wasser übergossen.
Mit einem glockenähnlichen Werkzeug wurden die Borsten abgeschabt.
Dabei mußte man aufpassen, da das Rückenleder noch verkauft
werden sollte.
Wenn alles sauber war, kam das Schwein mit den Hinterläufen
an einen Holzbalken und wurde in der Waschküche aufgehängt.
Jetzt kam ein alter Spruch zur Geltung: "Wenn das Schwein
am Haken hängt, dann wird einer eingeschenkt!" Eine Runde
Schnaps! Es sollte nicht die Letzte sein.
Danach zerlegte der Fleischer das Schwein fachgerecht. Die Einzelstücke
kamen in die Holzmollen. Die Hausfrau bestimmte jetzt, was sie
alles haben wollte. Danach wurde alles zurechtgeschnitten -
Schinken, Kotelett, Stichfleisch, Braten usw. Schließlich gab
es Frühstück. So gestärkt wurde dann Schwarten-, Leber- und
Blutwurst hergestellt, in Därme gepresst und in den Waschkessel
gegeben, wo schon Stichfleisch und andere leckere Sachen vor
sich hin köchelten. Ein Teil der Wurst wurde auch in Gläser
gefüllt. Die Bratwurst und der Schinken kamen am nächsten Tag
zum Räuchern. Sehr beliebt war auch Pottsuse – ein Brotaufstrich
aus Fleisch, Schmalz und Gewürzen.
Die Wurstsuppe hat auch immer gut geschmeckt und wurde mit der
Nachbarschaft geteilt. Nachdem der Fleischer mit seiner Arbeit
fertig war, hatten die Frauen noch immer keinen Feierabend.
Die Gläser mußten eingekocht werden und überall war es fettig.
Leider schlachten wir schon viele
Jahre nicht mehr, aber ich erinnere mich gern daran.
Mit dem Zusammenschluss
von Ohre- und Bördekreis im Westen des Bundeslandes entstand
einer der größten und wirtschaftlich stärksten Kreise Sachsen-Anhalts
mit relativ geringer Arbeitslosenquote. Der Landkreis Börde
mit seinen kleinen Städten und großen Dörfern mit oft mehr
als 1.000 Einwohnern ist fast so groß wie das Saarland.
Fakten: Einwohnerzahl: 187.833, Fläche: 2366
km²
Siedlungsdichte: 79 Einwohner je km² (Durchschnitt in
Sachsen-Anhalt: 119)
Kreisstadt: Haldensleben (19.700 Einwohner)
Weitere Städte: Oschersleben (17.600 Einwohner), Wolmirstedt
(10.500 Einwohner)
Anzahl der Gemeinden: 117
Höchster Punkt: Heidberg bei Sommerschenburg (211 m über NN)
Tiefster Punkt: bei Mahlwinkel (38,5 m über NN)
Nödlichster Ort: Oebisfelde-Wassensdorf
Südlichster Ort: Gröningen-Dalldorf
Westlichster Ort: Ohrsleben (zu Hötensleben)
östlichster Ort: Bertingen
Wappen des Landkreises BördeDas
Hauptmotiv von Kreiswappen und Kreisflagge bildet der Hornhausener
Reiter. Als Vorlage diente eine Steinplatte mit der bildlichen
Darstellung eines Reiters, welche auf das achte Jahrhundert
datiert wird. Das Original befindet sich heute im Besitz des
Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale), eine Kopie
wurde in die Südwand des Turmes der Hornhäuser St. Stephanuskirche
eigelassen.
Der Hornhäuser Reiterstein
wurde 1874 beim Pflügen eines Ackergrundstücks in der Nähe der
Gemeinde Hornhausen gefunden. Die Finder der Steinplatte, die
Bauern Friedrich und Christoph Dietrich, nutzten den Stein als
Eingangsplatte zu ihrem Kuhstall. Erst
1912 erfuhr die Fachwelt von diesem Bildstein und das Museum
Halle begann 1913 mit systematischen Grabungen. In deren Verlauf
wurden in den Jahren 1923-1925 insgesamt 63 Gräber entdeckt. Der Stein stellt vermutlich einen fränkischen
Krieger des 7. Jahrhunderts dar. Im Mittelfeld ist der Reiter
mit Helm, Schild, Schwert und Flügellanze abgebildet. Darunter
ist eine Schlange mäanderartig angeordnet, über die das Pferd
hinwegschreitet. Darunter sind wiederum zwei verflochtene Tiere
dargestellt. über dem Reiter befindet sich ein waagrechtes Flechtband.
Die Bundesstraße 1 folgt in großen Teilen dem
Verlauf einer alten Handelsroute, die von der belgischen Nordseeküste
beim früheren Hafen Brügge bis in die russische Stadt Nowgorod
führte. Auf dieser Route wurde schon vor 2000 Jahren Handel
getrieben. Die in damaliger Zeit wichtigen Handelsgüter, wie
Salz und Ackerbauprodukte bestimmten den Verlauf der Straße
mit. Um das Jahr 1000 entwickelte sich die Straße zur „Via
Regia“, der ottonischen Königsstraße von Aachen nach Magdeburg.
Am
17. Januar 1932 wurden zur Verbesserung der Orientierung im
Deutschen Reich die wichtigsten Fernstraßen nummeriert. Seit
1934 kennzeichnet die noch heute für die Bundesstraßen verwendete
gelbe Nummerntafel mit schwarzer Schrift diese Straßen.
Die Reichsstraße 1 (kurz R 1) im Netz der Reichsstraßen führte
über 1392 Kilometer von Aachen über Jülich, Düsseldorf, Essen,
Bochum, Dortmund, Soest, Paderborn, Hameln, Hildesheim, Braunschweig,
Magdeburg, Potsdam, Berlin, Altlandsberg, Küstrin, Landsberg
(Warthe), Konitz, Dirschau, Elbing, Braunsberg, Königsberg,
Insterburg und Gumbinnen bis nach Eydtkuhnen an der damaligen
deutsch-litauischen Grenze. Sie war die längste je existierende
deutsche Straße.
Das Reichsstraßennetz und somit auch die R 1 gründete sich auf
die in den zwei Jahrhunderten zuvor geschaffenen Pflasterstraßen,
genannt Chausseen. Im Jahr 1824 war der Straßenbau zwischen
Berlin und Magdeburg vollendet. Seit 1828 führte die Straße
bis Königsberg. Ab 1831 wurde der Bau in Richtung Insterburg
fortgesetzt und 1835 bis zum östlichen Ende bei Gumbinnen vollendet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System der Reichsstraßen-Nummerierung
beibehalten. Nach Bildung der Bundesrepublik (einschließlich
West-Berlin) erhielten die westdeutschen Straßen allerdings
ein „B“ für Bundesstraße vor ihrer Nummer, wogegen
die DDR das alte „R“ durch ein „F“ für
Fernverkehrsstraße ersetzte. Aus der R 1 von Aachen bis Ostpreußen
wurde so im Westen die B 1 von Aachen bis Helmstedt, und in
der DDR die F 1 von Morsleben bis zur Grenze Potsdam/West-Berlin
und anschließend vom Potsdamer Platz in Ost-Berlin bis Kietz.
Das alte Nummernsystem wurde aber auch in der DDR beibehalten,
sodaß nach 1989 aus den F-Straßen einfach B-Straßen werden konnten.
Hermsdorfer Geschichte. Hermsdorf
wurde am 18. Oktober 1121 erstmals urkundlich erwähnt. Das
bedeutet, 2021 konnten wir das 900-jährige Ortsjubiläum feiern.
Jedoch wurde das Gebiet der Hohen Börde, wie archäologische
Funde belegen, schon in der Jungsteinzeit (5500-1800 v.Chr.)
besiedelt.
Vor etwa 2000 Jahren lebten
in unserer Region Cherusker, ein germanischer Volksstamm,
die auf fruchtbarem Schwarzerdeboden alte Getreidearten wie
Einkorn oder Emmer anbauten. Während der Völkerwanderung (um
400) wurden sie von Thüringern verdrängt. Um 550 eroberten
die Sachsen das "Thüringer Reich". Während bis dahin die Namen
der entstehenden Siedlungen häufig auf "leben" endeten, trugen
die danach entstehenden Orte meist "dorf" im Namen.
Börde-typischer Torbogen
Oktober 2007
Unter der Regierung von Karl dem Großen (768-814)
kam es im Kampf gegen die Sachsen zur größten Ausdehnung Frankens
und zur Christianisierung der Gegend. Der bis heute in den
Bördedörfern sehr verbreitete Vierseitenhof (mitteldeutsch-fränkische
Bauernhof) zeugt ebenso vom fränkischen Einfluß. Dabei steht
das Wohnhaus, meist mit Torbogen
(dessen Größe Wohlstand symbolisieren soll), flankiert von
Stallgebäuden an der Straße. Abgeschlossen wird der Hof von
der gegenüberliegenden Scheune, meist mit Durchfahrtsmöglichkeit.
Im Gegensatz dazu ist das sächsische Bauernhaus in unserer
Region kaum zu sehen.
Unter Otto dem Großen entstand um 970 das
Erzbistum Magdeburg als Vorposten des ostfränkisch-deutschen
Reichs gegen die Slawen. Schon zu dieser Zeit dürfte es Hermsdorf
gegeben haben, denn es hat wohl zu den Gütern des 983 zerstörten
Klosters in Kalbe/Milde gehört.
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung Hermsdorfs
1121 werden 18 Höfe mit 19 Hufen (altes Flächenmaß - etwa
die Fläche, welche eine bäuerliche Familie bewirtschaften
konnte) in Heregrimestorp an das Augustinermönchkloster
St. Lorenz in Schöningen übertragen. Durch Bischof Rudolf
wird dieser Besitzstand 1137 bestätigt. Das Kloster erhielt
1151 elf weitere Hufen mit Höfen sowie das Patronat über die
Kirche in Heregrimethorp. Schon 1289 verkaufte
das Kloster Teile seiner Güter in Hermenestorp an
das Erzstift Magdeburg. Im Jahr 1311 wurden weitere Besitzungen
und das Kirchen-Patronat in Hergrimestorp
an die Herren von Alvensleben verkauft. Die Variation des
Ortsnamens in den Urkunden ist auffallend, aus dem Zusammenhang
mit Nachbarorten ist jedoch erkennbar, das es sich immer um
Hermsdorf handelt. Zumal noch weitere Namensvariationen in
verschiedenen Erwähnungen auftauchen, so 1220 Hogremestorp,
1240 Hergerimmestorp, 1260 Hymerikesdorp,
1273 Hermerkestorp, 1400 Hermpstorp,
1564 Hermsbstorff, 1785 Hermsdorf.
Um 1250 nannte sich ein vermutlich aus Hermsdorf nach Neuhaldensleben
verzogener Bürger von Hergerenstorp. Der
Name unseres Ortes dürfte sich vom Namen Hergrimm ableiten.
Nödlich der Gemarkung Hermsdorf liegt die
Wüstung Helmsdorf, eine ehemals hufeisenfömige Siedlung. Das
Dorf wird bis 1300 urkundlich erwähnt. Der Hermsdorfer Pfarrchronik
ist zu entnehmen, daß der Ort während der Pest 1349, die auch
Hermsdorf heimsuchte, verlassen wurde. In der Landfriedensurkunde
von 1363 wird der Ort nicht mehr erwähnt.
Die
Kirchstraße in westlicher Richtung,
Oktober 2007
Während des Mittelalters bestand Lehnspflicht
zu verschiedenen Klöstern, wie Magdeburg, Halberstadt und
Schöningen. Die Gerichtsbarkeit in Hermsdorf lag von 1351
bis 1810 beim Domkapitel in Magdeburg.
Um 1555 wechselten die Hermsdorfer offenbar ohne ausdrückliche
Zustimmung des Kirchenpatrons zum evangelischen Glauben. Der
1534 in Wittenberg ordinierte Pfarrer Joachim Buchholtz trat
seinen Dienst in Hermsdorf an.
Anfangs des Dreißjährigen Krieges (1618-1648)
wird ein Pfarrer Cunow erwähnt, der mit der gesamten Gemeinde
nach Neuhaldensleben flüchtete. Im Jahr 1650 wird erstmals
von Schulunterricht in Hermsdorf berichtet, fünf Knaben lernen
beim Schulmeister und Kantor Hermann Kleve aus Halberstadt
Lesen, Evangelium und Katechismus. Nach dem Dreißigjährigen
Krieg gehörte Hermsdorf ab 1680 zum Kurfürstentum Brandenburg,
das 1701 zum Königreich Preußen erhoben wurde.
Um 1680 hatte Hermsdorf 23 Häuser, 70einhalb Hufen Acker,
118 Rinder, 43 Pferde und 283 Schafe. Seit dem Mittelalter
war die Gegend ein Getreideüberschußgebiet. Es wurde überwiegend
Gerste angebaut.
Altes Wappen an einen Haus in der Mittelstraße
Zur Zeit der französischen Besetzung (1807-1815) war unsere
Region Teil des Königreichs Westfalen. Nach dem Wiener Kongreß
1816 wurde in der preußischen Provinz Sachsen der Regierungsbezirk
Magdeburg gebildet.
Die Separation (Flurbereinigung) wurde in Hermsdorf 1852 abgeschlossen.
Zur gleichen Zeit verschwanden die letzten, an Hängen gelegenen
Waldbestände und machten Platz für den Zuckerrübenanbau. In
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Hermsdorf
nachhaltig. Erstmals wurden die Straßen befestigt. Es entstanden
aufgrund der guten Ertragsbedingungen für die Landwirtschaft
zahlreiche neue Gebäude mit großen Scheunen und Stallungen,
die zum Teil heute noch das Bild des Dorfkerns prägen. Etliche
Handwerks- und Gewerbebetriebe, wie eine Stellmacherei, eine
Molkerei und eine Ziegelei, entstanden.
Die Ziegelei Meißner bestand von 1878 bis 1923 nordwestlich
Hermsdorfs zwischen Donnersberg (Ziegeleiberg) und Ochsenkopf.
Sie wechselte mehrfach den Besitzer. Nach 1920 kaufte Walter
Truckenbrodt die Ziegelei. Nach Ihrer Stilllegung wurde sie
durch eine Firma Voß abgerissen. Das Gelände diente dann als
Müllabladeplatz und wurde ab 1955 mit Pappeln aufgeforstet.
Um 1900 kamen erstmals Dampfpflüge zum Einsatz.
Gedenkstein für die im Ersten Weltkrieg
gefallenen Hermsdorfer
undatiert und Oktober 2007
Nach dem Ersten Weltkrieg stagnierte die Ortsentwicklung.
Neue Gebäude wurden kaum noch errichtet.
Landwirt im benachbarten Irxleben bei der Feldarbeit
undatiert, ca. 1930
Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand von 1945-1952 schon einmal,
wenn auch nicht ganz in den heutigen Grenzen, das Land Sachsen-Anhalt
mit der Landeshauptstadt Halle. Anschließend,
in der DDR, gehörte Hermsdorf zum Kreis Wolmirstedt im Bezirk
Magdeburg. Nach 1945 wurden in Hermsdorf im Zuge der Bodenreform
einige Bauern enteignet. Ihr Besitz wurde aufgeteilt. Zu dieser
Zeit entstanden mehrere Neubauernhäuser.
Einladung zur 20-Jahr-Feier der LPG
1972
Ab 1952 wurden mit der Kollektivierung der Landwirtschaft die
Stallanlagen an der Neuen Straße und einige Höfe in die Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft (LPG) "Neuer Weg"
Hermsdorf integriert. In einem ehemaligen Großbauerngehöft in
der Kirchstaße wurde die Schule eingerichtet.
Bis zum Ende der DDR 1990 war Hermsdorf eine von Landwirtschaft
geprägte Gemeinde mit rund 500 Einwohnern.
Seither entwickelte und veränderte sich Hermsdorf umfassend.
Landwirtschaftliche Betriebe existieren in Hermsdorf heute nicht
mehr. Die Ackerflächen werden von auswärtigen Betrieben bewirtschaftet.
Verwaltungstechnisch
hat Hermsdorf seit 1990 eine rasante Entwicklung erlebt. Zunächst
gehörte die Gemeinde nach Beitritt der DDR zur BRD zum Landkreis
Wolmirstedt, nach dessen Zusammenschluß mit dem Landkreis Haldensleben
zum neuen Landkreis Ohrekreis im Bundesland Sachsen-Anhalt.
Durch die Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 wurde der Landkreis
Ohrekreis mit dem Landkreis Bördekreis zum neuen Landkreis
Börde zusammengelegt. Hört sich kompliziert an - war
es vielleicht auch.
Von 1994 bis zum 31. Dezember 2009 war Hermsdorf eine eigenständige
Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hohe Börde, in
welche am 20. September 2004 die VG Nördliche Börde eingegliedert
wurde, und ist nun ein Teil der Einheitsgemeinde Hohe
Börde. Siehe auch Bürgeranhörung
2008. Heute ist Hermsdorf ...
Erich
Truckenbrodt
* 1. Februar 1917 in Hermsdorf - † 21. Dezember 2009
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Magdeburg und einem Studium
der Luftfahrttechnik an der TH Braunschweig war er in der deutschen
und französischen Luftfahrtindustrie tätig und leistete wichtige
Beiträge zu potentialtheoretischen Berechnungsverfahren für
den aerodynamischen Entwurf. Für seine Leistungen wurden ihm
unter anderem der Bayrische Verdienstorden, die Ehrendoktorwürde
der RWTH Aachen sowie die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen
Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLG) verliehen.
Börde-Maler August Bratfisch
* 24. Februar 1883 in Metz (Frankreich) - † 1. November
1960 in Wanzleben
Er war ab etwa 1897 bei der Eisenbahn tätig. Nebenberuflich,
vermutlich in Montigny, absolvierte er bis 1918 eine Ausbildung
im Bereich von Malerei und Grafik. Mit Ende des 1. Weltkrieges
wurde er in das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Magdeburg-Salbke
versetzt, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1948 als
Werkschreiber tätig war. Ende der 1930er Jahre lebte er laut
Magdeburger Adressbuch in dem der Deutschen Reichsbahn gehörenden
Wohnhaus Hallische Straße 12.
links Selbstbildnis | rechts
Stillebenartige Zusammenstellung von Pflanzen und Insekten auf
grünlichem dünnen Papier
1945
Er trat der in Magdeburg wirkenden spätexpressionistischen Künstlergruppe
"Die Kugel" bei. Bratfisch schuf in den 1920er und 1930er Jahren
zunächst Portraits, später vor allem Ölbilder von Blumen und
Insekten. Im Jahr 1945 verlor Bratfisch während eines Bombenangriffs
seine Wohnung und wurde nach Blumenberg evakuiert und wohnte
dann in Wanzleben.
Die Magdeburger Börde prägte nun sein Schaffen. Im Ruhestand
erarbeitete er einen Pflanzenatlas mit rund 300 farbigen Darstellungen
wildwachsender Pflanzen. Neben Aquarellen mit Motiven der Bördelandschaft
entstanden Bleistiftzeichnungen von Dörfern der Magdeburger
Börde. Dieses die Magdeburger Börde, ihre Orte, Landschaften
und Pflanzen dokumentierende Werk trug ihm den Beinamen Börde-Maler
ein. Er war bis zu seinem Tod künstlerisch tätig. Sein umfangreicher
Nachlass befindet sich im
Börde-Museum
Burg Ummendorf.
Es
ist wohl der bekannteste historische Roman aus der Magdeburger
Börde, die Geschichte vom Palm Kleinau, dem Bauernsohn aus
Dahlenwarsleben, dem am Tag seiner Hochzeit die Braut entführt
wird, und der sie dann durch die Wirren des Dreißigjährigen
Krieges sucht.
Und sie enthält noch sehr viel mehr: Der Schwedenkönig, Tilly,
der Pappenheim und der Mansfelder treten auf und kommen ums
Leben. Palm Kleinau erlebt die Erstürmung Magdeburgs im Juni
1631 und die Pest in Dreileben. Und der Leser erfährt vom
Brauchtum und der Lebensweise in der Börde in dieser Zeit.
August Uhle, der Pfarrer aus Irxleben, hat die Geschehnisse
anrührend erzählt und zur Erstausgabe 1918 erklärt: „So mußte
denn diese Geschichte niedergeschrieben werden. Sie ist nicht
etwa freie Erfindung. Die in ihr vorkommenden Personen haben
alle den Vorzug, wirklich gelebt zu haben. Palm Kleinaus Hof
steht heute noch zu Dahlenwarsleben mit der alten Inschrift
über der Toreinfahrt ‘Eine feste Burg ist unser Gott.’ Tobias
Weise ist wirklich Lehrer in Dahlenwarsleben gewesen, und
August von Bismarck war tatsächlich schwedischer Offizier
und kämpfte mit im Gefecht bei Angern.
Auch die geschilderten Ereignisse sowie die alten Sitten und
Gebräuche sind getreu nach den alten Urkunden geschildert.“
Und so ist ihm eine Geschichte gelungen, die auch 80 Jahre
danach die Leser fesselt und vielleicht seinen Spuren durch
die Börde folgen läßt.
Unser Dorf ist von der Dorfform ein Haufendorf,
was nicht dem typischen Bördedorf mit einer Ringstraße
und Lage in einer Senke entspricht. Hermsdorf erstreckt
sich langgezogen an der Abbruchkante der Hohen Börde zur
Niederen Börde und dürfte ursprünglich im Bereich zwischen
Stein und Dorfkirche
bestanden haben. An diesem Bereich, am heutigen Bäckerberg,
befindet sich eine Quelle. Damit bestanden gute Bedingungen
für eine Ansiedlung.
Kirche St. Laurentius
2004
Zwischen der Kirche
und dem Stein bilden die Kirch- und die Mittel-(früher
Dorf-)straße einen kleinen Ring. An dessen Außenseite
entstanden die ersten Häuser. Der Innenbereich diente
zunächst als Anger, wurde dann im ausgehenden Mittelalter
auch besiedelt. Später wurde die Mittelstraße in östlicher
Richtung, damals als Osterstraße (nach der Himmelsrichtung),
weiter bebaut.
Kirchstraße
Oktober 2007, das Haus rechts mußte inzwischen abgetragen
werden
In der Mitte des 19.
Jahrhunderts bildeten die Neue Straße (damals ein Ackerrandweg)
nach Süden und die Irxleben Straße nach Westen die Ortsgrenze.
Eine weitere Ausdehnung war wegen der guten Böden nicht
denkbar. Daher kam für eine Ortserweiterung nur der
Hangbereich (Post- und Grüne Straße, Pferdeschwemme/Teich)
in Frage, da dessen Bodenwert geringer ist. Teichweg
Oktober 2007
Entwicklung der Einwohnerzahl
Um 1363 wird die Einwohnerzahl der der Nachbarorte Hohenwarsleben
und Klein Ammensleben entsprochen haben, da Hermsdorf
wie diese fünf Bauern zur Landesverteidigung stellen sollte.
Im Jahr 1565 wird von 28 Familien berichtet, nach dem
30jährigen Krieg um 1650 noch von 14 Familien. Die Entwicklung
der Einwohnerzahl seit dem ersten verläßlichen Hinweis
um 1700 kann am Diagramm
nachvollzogen werden. Nachdem es im Ergebnis des Baubooms
der 1990er Jahre nach der Jahrtausendwende 1669 Hermsdorfer
in rund 1000 Haushalten gab, ging die Einwohnerzahl in
den Folgejahren langsam zurück. Im September 2015 hatte
Hermsdorf 1549 Einwohner. Von Januar 2017 zu Januar 2020
stieg die Erwohnerzahl dann wieder von 1574 auf rund 1630.
Gedanken einer
Hermsdorferin über ihr Dorf im Lauf der Zeit
ermsdorf
meine Heimat im Bördeland
Bist durch deine vielen Berge und Täler bekannt.
Mitten im Dorf liegt der große Stein
man sagt, der soll vom Riesen sein.
Dieser wanderte vor vielen Jahren übers Land,
da drückte ihn im Schuh der Sand.
Er setzte sich auf den hohen Kammberg
machte Rast und fand Ruh,
hier schüttete er den Sand aus dem Schuh.
Ein Körnchen flog bis ins Dorf hinein,
da liegt er noch immer, unser „Großer
Stein“.
Unsere Vorfahren pflanzten eine Linde daneben.
So hat sich das Wahrzeichen von Hermsdorf
ergeben.
Die uralte Linde mußte dem Straßenbau weichen.
Doch bald wird die junge Linde ihre Höhe erreichen.
So ist die Natur, wie im Leben
dem Nachwuchs wird eine Chance gegeben.
Hier haben wir gespielt, geweint und gelacht
und unsere Kinder- und Jugendjahre verbracht.
Unsere Eltern arbeiteten beim Bauern.
Die Familien waren fast alle gleich.
Waren arm, aber kinderreich.
Fünf Kinder waren zur damaligen Zeit
wirklich keine Seltenheit.
Wir spielten auf dem Bleichberg,
haben uns unter den Gärten zusammengefunden,
Butterblumen gepflückt, Schmetterlinge gefangen,
von Gänseblümchen Kränze gebunden.
Im Mai ging es los mit dem Rüben verziehen,
von morgens bis abends immer auf den Knien.
Was waren wir stolz, unser eigenes Geld verdienten
wir.
Bekamen eine Woche schulfrei und zwei Mark
dafür.
Ein Aufseher hatte immer für uns die Verantwortung
übernommen,
und wenn es heiß war,
haben wir auch mal eine Brause bekommen.
Das Geld konnten wir nicht behalten, das wußten
wir,
doch wir kriegten neue Schuhe und Kleidung
dafür.
Denn die Mutter hatte es nicht leicht,
das Geld hat vorne und hinten nicht gereicht.
Dann kam der Sommer und die Ferienzeit.
Wir wurden endlich wieder von der Schule befreit.
Wie war es doch herrlich an unserem Teich,
mit Gänsen und Enten haben wir zusammen gebadet,
und das hat uns überhaupt nicht geschadet.
Wir hatten keinen Ausschlag,
weder am Köper noch im Gesicht.
Auch Neurodermititis kannten wir nicht.
Abend um fünf kamen die Schafe, diese durstige
Herde,
waren sie weg, kamen die Pferde.
Damit war es vorbei, das Wasser war grün und
trübe,
wir mußten aufgeben bei aller Liebe.
Unser Spring, die gute Quell, hat nie aufgegeben,
wußte wohl damals schon „Wasser ist
Leben“.
Sie rieselt noch heute froh und munter,
Tag und Nacht der Berg hinunter.
Unseren
Teich erkennt man nicht wieder,
mit Schilf bewachsen und Unrat vermint.
Alter Dorfteich, hast besseres verdient.
Drum laßt uns erhalten, was die Natur bereit
gestellt,
ist alles erst verkommen, kostet es viel Geld.
Ob auf dem Bleichberg, am Teich oder unter
den Gärten,
überall wo hin man schaut, war damals Obst
angebaut.
Es änderten sich die Zeiten, wir brauchten
es nicht mehr,
es kam ja genug vom Ausland her.
Unser Obst, was wir immer zur Sammelstelle
brachten,
taten die Menschen nun verachten.
Doch alles ist vergänglich und bemessen,
obwohl viele Äcker und Schrebergärten brach
liegen,
gehen viele Menschen zur Tafel,
das Geld reicht nicht fürs Essen.
Nun sind die Jahre vergangen,
wie im Flug verging die Zeit,
Maikäfer und Schmetterlinge gibt es nur noch
sehr wenig,
und mehrere Winter hat es bei uns nicht mehr
geschneit.
Seitdem hat sich vieles verändert,
unsere Urenkel können gar nicht verstehen,
daß wir keinen Computer kannten
und haben nie ferngesehen.
Auch dieser Fortschritt bleibt nie stehen
und ändert sich im Laufe der Zeit,
alles wird überholt und gehöt der Vergangenheit.
Wir wünschen euch schöne Jahre,
erhaltet die Natur und die Welt
und laßt es nicht vernichten,
dann nutzt niemandem mehr das Geld.
Nun alter Dorfteich, wer hätte das gedacht,
du bist vom Dornröschenschlaf erwacht.
Nach so vielen Jahren, so langer Zeit,
hat man dich wieder vom Unrat befreit.
Im Jahr 2008, zur Zeit der olympischen Spiele,
manche Sportler setzten sich hohe Ziele.
Auch der Hermsdorfer Rat hatte ein Ziel
das wohl allen Einwohnern gefiel.
Den Dorfkern wieder beleben
und unserem Teich ein neues Ansehen geben.
Es geht langsam voran, denn überall fehlt
das Geld
und der Einbruch der Banken erschüttert die
Welt.
In Zeitungen und Fernsehen es nur ein Thema
gibt,
Sorge um die Ersparnisse und Bänkerprofit.
Doch unser Dorfteich liegt nun wieder wie
eine Perle
am Fuße des Bleichbergs geborgen
und unser Spring, die gute Quelle,
wird dich wieder mit klarem weichem Wasser
versorgen.
Enten und Gänse lassen dich in Ruhe,
die liegen nur noch in der Supermarkttruhe.
Auch die durstige Schafherde ist lange fort
und auch die Pferde gibt’s nicht mehr
im Ort.
Es hat sich vieles geändert in dieser Zeit,
vieles zum Guten, doch manches zum Leid.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die evangelische
Kirche St. Laurentius als Eigenkirche der Grafen von
Hillersleben, damals noch mit einem Turm im romanischen Stil,
an einer der höchsten Stellen im Dorf, westlich des alten Dorfkerns
errichtet. Um 1151 erhielt das Augustinermönchkloster St. Lorenz
in Schöningen das Patronat über die Kirche. Im Jahr 1311 wurden
Besitzungen und das Kirchen-Patronat an die Herren von Alvensleben
verkauft.
evangelische Kirche St. Laurentius
2004
Nach dem 30jährigen Krieg (1618-1648) waren drei der ursprünglich
vier Glocken abhanden gekommen. Um 1850 wurde der Turm schiefergedeckt.
Zwei neue Glocken wurden 1884 angeschafft. Die Glockenstühle
wurden 1898/99 erneuert. Im ersten Weltkrieg wurde eine der
Bronzeglocken als Rüstungsmaterial eingeschmolzen, über den
Verbleib der zweiten ist nichts bekannt. Im Jahr 1924 wurden
dann wieder zwei Glocken, diesmal aus Eisenguß, beschafft. Im
Mai 2000 wurde eine neue Glocke feierlich geweiht. In diesem
Zuge wurden die noch vorhandene Glocke, der Glockenstuhl sowie
die Turmuhr saniert bzw. elektrifiziert. Heute ist die Kirche
sicher das historisch bedeutendsde Gebäude in Hermsdorf.
Letzter Pfarrer in Hermsdorf war ab November 1945 der aus Krieg
und Gefangenschaft zurück gekehrte Hermann Neuberg. Er ging
1958 nach Tanganjika in Ost-Afrika, wo er bis zu seine Tode
1965 als Missionar tätig war. Heute wird die Kirchengemeinde
vom evangelischen Pfarramt Niederndodeleben betreut.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hermsdorf
erfolgte am 1. April 1913.
Vorher bestand eine Pflichtfeuerwehr mit 10 Mitgliedern, die
am 18. November 1893 erstmals erwähnt wurde.
Ehemaliges Gebäude der FFw in der Irxleber Straße
Oktober 2007
Stationiert ist die Feuerwehr, zu deren Einsatzgebiet die umliegenden
Gemeinden, Gewerbegebiete und Bundesautobahnen gehöen, im "Schutzzentrum
Hohe Börde". Bis 1994 taten dort etwa 30 hauptamtliche
Feuerwehrleute ihren Dienst in Wechselschicht. Heute besitzt
die Hermsdorfer Freiwillige Feuerwehr rund 50 Mitglieder, darunter
etwa 30 aktive Einsatzkräfte, eine Alters- und Ehrenabteilung
und eine Kinder- und Jugendfeuerwehr.
Historische Aufnahme mit
Handpritze und Wasserwagen
undatiert
Auf einem landwirtschaftlichen
Fahrzeug
um
1950
Mit Motorspritze TS4
um
1940
Bei der Kinder-
und Jugendfeuerwehr sind Interessenten immer willkommen.
Die Kleingartensparte (heute
Gartenverein) Hermsdorf wurde
am 10. November 1946 von 117 Mitgliedern auf
Bodenreformland gegründet. Der Boden wurde
für 300 Mark je Hektar von den Mitgliedern
gekauft.
Heute sind alle der nun 96 Parzellen mit Trinkwasser-
und Stromanschluß versorgt.
Einige unbelegte Parzellen können Kleingarten-Interessenten
zur Verfügung gestellt werden.
Urkunde
1946
Die
Vereinsvorsitzenden:
1946 bis 1950
Balkow
1950 bis 1958
Hardt
1958 bis 1964
Sauerbrey
1964 bis 1984
Fritz Söder
1984 bis 1990
Arndt
1990 bis 2006
Frau Meyer
seit 2006
Frau Stobinski
Pressestimmen zum 60-
jährigen Gründungsjubiläum
der Kleingartensparte
Volksstimme vom
27. August 2007 bzw.
Ohr(e)wurm September 2007
2007
Aus
der Geschichte des Gartenvereins:
1968
Jedes Mitglied ist zu 4 Arbeitsstunden
bzw. der Zahlung von 1,50 Mark je Arbeitsstunde
verpflichtet
1969
Große Überschwemmung in der Kleingartensparte
1977
117 Gärten, aber nur 94 Mitglieder
1978
20 Gärten werden an die KAP (Kooperative
Abteilung Pflanzenproduktion) abgegeben
1978
Erste Magdeburger Gartenfreunde werden
Mitglied
1980
Aufnahme eines zinslosen Kredits von
10.000 Mark für den Bau einer Wasserleitung
1980
Jedes Mitglied ist zu 20 Arbeitsstunden
bzw. der Zahlung von 5,00 Mark je Arbeitsstunde
verpflichtet
1981
Baubeginn der Wasserleitung
1990
Gründung "Gartenverein e.V. 19.06.90"
Eintragung in Vereinsregister am 29.
August 1994
1993
Anschluß an das Trinkwassernetz
1994
Alle Gärten haben Trinkwasseranschluß
1995
Alle Gärten haben einen Strom-Anschluß
mit eigenem Zähler, in den Folgejahren
werden die gemeinschaftlichen Wege saniert
und teilweise mit Rasenkantensteinen
versehen
2010
Jedes Mitglied ist zu 8 Arbeitsstunden
verpflichtet
Die jährliche Pacht beträgt 45 Euro
zuzüglich 2,50 Euro Mitgliedsbeitrag
Die Sportvereine aus Hermsdorf und dem Nachbarort Groß Santersleben
schlossen sich 1995 zum SSV Groß Santersleben-Hermsdorf
e.V. zusammen. Er hatte bis zu 380 Mitglieder in den
Abteilungen Fußball, Tischtennis, Volleyball und altersgerechtes
Turnen und widmete sich aktiv der Förderung des Nachwuchses.
Gute Tradition waren die gemeinsam veranstalteten Dorf- und
Sportfeste der Gemeinden Groß Santersleben und Hermsdorf.
Im Jahr 2009 kam es zum Bruch im SSV Groß Santersleben-Hermsdorf.
In Hermsdorf wurde
der SV Blau Weiß Hermsdorf 09 gegründet, dem
2012 rund 200 Mitglieder angehören.
Nordic Walking
Dienstag 18.00 Uhr (Treff am Stein - Mittelstraße) + Freitag
9.00 Uhr (Treff Gersdorfer Str. / Teichweg)
Hermsdorf besaß Anfang des 20. Jahrhunderts drei Gasthöfe.
Die Gastwirtschaft Karl Hoffmeister,
später Gasthof "Zum Deutschen Reich" in der Mittelstraße 25,
die Gastwirtschaft "Zur Linde" der Familie Klötzing
in der Mittelstraße 24 und die Gastwirtschaft "Zur
Ecke" in der Gutensweger Straße 1, die bis Ende
2010 öffnete.
Im Vereinsgebäude des Sportvereins in der Gutensweger Straße
10a wurde bis Ende 2011 im "Hermsdorfer Stübchen"
empfehlenswerte Gastronomie angeboten. Nach 1990 bestand in
der Mittelstraße 31 die Gaststätte "Nicoles
Kneipencafe". Auch sie ist längst wieder geschlossen,
so daß derzeitig leider keine Gastwirtschaft
in Hermsdorf besteht.
ehemalige Gaststätten
Oktober 2007
Die Fakten der vorstehenden Absätze wurden, bis auf genannte
Ausnahmen, aus verschiedensten öffentlich
zugänglichen Quellen zusammengetragen. Für Ergänzungen und Hinweise
auf notwendige Korrekturen bin ich dankbar.